von Fölli » Fr 15.Nov.2013 22:23
Hallo Leute!
Ich bin neu hier im Forum und möchte gerne von der Signierstunde in Paris erzählen.
Also, ich war auch einer der Bekloppten, die von Deutschland extra nach Paris gefahren sind, ohne wirklich zu wissen, ob dort nicht schon hunderte Leute campen würden. Ich bin zwar am Abend vorher angereist, aber da waren - trotz Regen und Kälte - schon ca. 60 Leute, die vor dem Eingang saßen und warteten.
Schweren Herzens habe ich mich aber dann entschieden, in mein Hotel zu gehen und eine Mütze Schlaf zu nehmen. Kurz nach 6 Uhr morgens bin ich dann am nächsten Tag vor dem "MK2" eingetroffen, wo jeder neue Besucher in der Warteschlange eine Nummer auf seine Hand gemalt bekam. Bei mir war das die 170! In diesem Augenblick wurde mir erstmals bewusst, dass mein großer Traum wirklich wahr werden und ich Stephen King wirklich begegnen könnte.
Nachdem wir mehrfach hin- und hergeschoben wurden, weil man den Einlass ein wenig koordinieren wollte, fing die lange Zeit des Wartens an. Zwischenzeitlich versorgten wir uns mit Kaffee oder Croissants, unterhielten uns miteinander. Es waren natürlich viele Franzosen, aber auch Spanier, Italiener, Amerikaner (die waren wirklich extra wegen Stephen King nach Paris gekommen!) und auch Deutsche da. Fernsehen und die Presse waren ebenfalls anwesend.
Einlass sollte um 13 Uhr sein, es dauerte dann aber doch etwas länger, bis sich die Türen öffneten und immer ca. 20 Leute reingelassen wurden. Mit meiner "Startnummer" war ich bei den ersten dabei, die sich inmitten der Absperrung befanden.
Irgendwann kam dann der Augenblick, in dem sich auch für uns die Tür öffnete und wir endlich die heiligen Hallen betreten durften. Schlagartig beschleunigte sich mein Puls auf die doppelte Frequenz!
Ich stand also in einer Reihe mit vielen anderen Fans und näherte mich langsam dem Signiertisch. Und dann sah ich ihn zum ersten mal live. Was für ein Erlebnis! So schnell konnte mein Apparat keine Fotos schießen, wie ich das gerne gewollt hätte. Der Franzose vor mir hatte einen Zettel mit seinem Namen in sein Buch gelegt und erhielt deshalb sogar eine persönliche Signatur.
Und dann war ich an der Reihe. Ich sagte zu Stephen King, dass ich Thomas aus Deutschland sei, und er sagte zu mir "Ich bin demnächst auch in Deutschland". Meine Güte - der Meister sprach mit mir! Als ich ihm sagte, dass ich demnächst in Florida sei, fragte er mich nach dem Ort. Dabei sah er mir interessiert in die Augen. Konnte es sein, dass ich das träumte? Ich sagte ihm den Namen und dann meinte er, dass er demnächst in der Nähe sei.
Und dann nahm ich all meinen Mut zusammen und streckte ihm meine Hand entgegen. Und Stephen King ergriff und drückte sie. Ich werde niemals mehr in meinem Leben meine Hand waschen!!! Glücklich nahm meine signierte Erstausgabe von "Carrie" (!) entgegen und begab mich zum Ausgang.
Später habe ich ihn noch mit dem Auto wegfahren gesehen. Ich glaube, das war ein absolutes Highlight in meinem Leben, das ich nie mehr vergessen werde.