So, jetzt ist es schon ein paar Tage her, dass ich "Song of Susannah" durchgelesen habe. Insgesamt war das Buch viel besser als der grottige 5. Band, aber immer noch meilenweit entfernt von den ersten vier. Hmm, wo fange ich denn mal an.
Was mich an den "neuen" Büchern so stört, ist, dass die Ereignisse darin irgendwie gar keinen Bezug mehr haben zu dem eigentlichen Quest. Ich meine, der gute Roland hat im 1. Band Jake sterben lassen, um mit seinem Turm voranzukommen, lässt sich aber jetzt wochenlang mit diesen beknackten Wölfen aufhalten. Die Abenteuer in den ersten Büchern hatte alle irgendeinen Bezug zu der Turmgeschichte, sogar dieser Riesenschwall aus Rolands Vergangenheit in "Glas". Aber jetzt? Irgendwie ist das jetzt für mich eine völlig neue Geschichte Ich sehe irgendwie keinen Bezug mehr zu der alten Story. Alle Abenteuer vorher waren immer Dinge, die auf dem Weg zum Turm passiert sind und dann wurde sich damit auseinandergesetzt und dann ging die Suche weiter. Aber jetzt werden sie eigentlich nur noch konsequent aufgehalten. Sie sind früher immer gewandert und haben Abenteuer erlebt, jetzt treten sie auf der Stelle und schlagen sich mit Dingen herum, die mit dem Turm gar nichts mehr zu tun haben.
"Wolfsmond" war für mich irgendwie komplett überflüssig. Ok, Callahan wurde eingeführt, den möchte ich aber nicht, aber ich fand auch schon "Salems Lot" nicht so doll. Die schwarze Dreizehn soll so wichtig sein, hat aber bisher noch nix geleistet als eine Tür zu öffnen. Vieles zu der Wolfsgeschichte wird ja im 6. Band erklärt, hat mich aber nicht wirklich interessiert, weil es einfach für den weiteren Verlauf keine Rolle mehr spielt. Gut, da kann ich mich natürlich irren, aber vorstellen kann ich es mir nicht. Die Charaktere waren alle total oberflächlich dargestellt, ich hab mir die ganze Zeit nur gedacht, wann sie endlich weiterziehen. Naja gut, aber um dieses Buch soll es hier ja auch nicht gehen.
Dann Band 6. Man hat das Gefühl, der Kreis würde sich wieder etwas schließen. Diese Vampirgeschichte von Callahan spielt wieder eine Rolle, also war sein Geschwafel nicht ganz umsonst
Alte Bekannte aus der Geschichte tauchen wieder auf und es scheint schon irgendwie Sinn zu machen. Viele Sachen wurden erklärt, z.B. wer Mia ist, was sie will, und welche Rolle die Vampire und niederen Männer dabei spielen. Diese Konstellation fand ich recht gelungen und glaubwürdig. Auch gab es viele Fantasy-Elemente, die mich überzeugt haben, zum Beispiel die Skolpädda (wenn auch etwas einfach gelöst). Allerdings, und das ist das schlimmste an diesem Buch: die meisten Fantasy-Sachen finde ich sowas von hanebüchen, dass es zum Haareraufen ist. Diese ewigen Zeitsprünge, die ja sowas von selbstverständlich sind, denn schließlich gibt es ja hier eine Tür und dort eine Tür. Dann, wie grundsätzlich alle immer alles wissen, sie können es aber nicht erklären, haben es aber im Gefühl. Und machen sowieso immer auf gut Glück das Richtige Dann kann ich diese beknackte 19 nicht mehr sehen. Wenn irgendein neuer Charakter eingeführt wird, hat sein Name garantiert 19 Buchstaben. Wer achtet bitte auf so einen quatsch? Ich habe noch nie die Buchstaben eines Namens gezählt, von einer Person, die ich gerade kennengelernt habe. Und weil alles neunzehn ist, ist neunzehn auch immer die richtige Antwort auf alles, und deshalb weiß unser gutes Ka-tet ja auch immer alles. Mittlerweile reagiere ich sehr allergisch auf diese Zahl. Vor allem, weil sie irgendwie aus dem nichts aufgetaucht ist.
Achtung DT7 Spoiler
Dann der Schock: Roland und Eddie besuchen Stephen King, ihren Schöpfer. Bei dieser Einführung war ich kurz davor, das Buch wegzulegen, aber ich war dann doch überrascht, dass es gar nicht mal sooo absurd dargestellt wurde. Doch unser Herr King scheint ja ein gewaltiges Ego zu haben. Aber mal im Ernst, grundsätzlich finde ich die Idee ziemlich cool, dass ein Autor in seinem Roman mitspielt, allerdings nicht in einem Fantasy-Epos. Daraus hätte man vielleicht ein eigenes Buch machen können. Ich habe ehrlich gesagt nich nie ein Buch gelesen oder einen Film gesehen (Außer vielleicht Last Action Hero
), wo diese Thematik behandelt wurde, vielleicht ist es aber auch gar nicht so neu. Nur, es passt imho einfach nicht in die Geschichte, und zwar deshalb, weil es einem ständig das Bewusstsein vermittelt, dass es NUR EIN BUCH ist und keine eigenständige Welt, in die man abtauchen kann. Es wird immer wieder betont, dass das ja alles nur eine Erfindung von Stephen King ist. Das finde ich sehr schade und macht viel von der Atmosphere kaputt.
Sowieso stört es mich, dass der Band ausschließlich in New York bzw. Maine gespielt hat. Ich mag Mittwelt.
Achja, wofür ich King am liebsten köpfen lassen möchte, ist, dass er einen ständig höchstselbst in seinen Büchern verpoilert
Ich hatte mir zwar schon gedacht, dass wenn niemand vom Ka-tet im Laufe der Geschichte stirbt, es ein beschissenes Buch ist, weil es ohne diese Dramatik nicht geht *g* Aber deshalb möchte ich es trotzdem nicht schon ca. 500 Seiten vorher erfahren und dann auch noch auf zwei Personen eingeschränkt bekommen. Und ich denke schon, dass einer von beiden sterben wird, weil wieso sollten sie nicht mehr über diese Sache reden (sich dreimal an die Kehle tippen),wenn jemand anders stirbt? Das würde keinen Sinn machen.
Nunja, jetzt bin ich gerade irgendwo bei Seite 200 von Band 7 und bin ja mal gespannt, ob und wie sich die Sache noch wendet. Insgesamt fand ich Band 5 und 6 sehr enttäuschend nach dem atemberaubenden 4. Band. Aufgeben will ich nicht und hoffe mal, dass es vielleicht wieder ein bisschen wird wie am Anfang.